... in den Koffer.
So könnte man meinen diesjährigen Sommerurlaub gut zusammenfassen.
Ich glaube, ich bin schon lange nicht mehr so viel hin und her gefahren. Aber, es hat sich (wie Reisen im Allgemeinen) wirklich gelohnt!
Erster Stop Aschaffenburg. Von dort aus ging es für drei Tage nach Augsburg. Womit mir meine Großeltern einen langgehegten Wunsch erfüllt haben:
Einmal in die Augsburger Puppenkiste zu gehen!
Eine Vorstellung konnten wir leider nicht sehen, da auch dort Sommerpause war. Aber wir hatten eine wunderbare Führung. Nicht nur durch das Museum, sondern ich durfte auch hinter die Bühne einen Blick werfen. Es war wunderbar und wird mir ein unvergessliches Erlebnis sein.
Zu schade, dass Augsburg sooooo weit von Bremen entfernt ist.
Aber natürlich hat Augsburg auch noch viele andere Sehenswürdigkeiten, von denen wir uns in den drei Tagen so viele wie möglich angesehen haben.
Weiter ging es zur Burg Rieneck, wo ich zur Hochzeit einer guten Freundin eingeladen war. Das war ebenfalls ganz wunderbar! Damit es mir nicht in Vergessenheit gerät, will ich hier die Legende, die sich um den "Dicken Turm" von Burg Rieneck rankt, erzählen:
Es war einmal ein Graf, der hatte eine Tochter (Kunigunde) und weil seine Frau bei der Geburt gestorben war, fehlte ihm ein männlicher Erbe. Also wurde beschlossen, das Kunigunde den 12 Jahre älteren Sohn des Nachbargrafen (Harribert) heiraten sollte.
Als Kunigunde 12 war, stand die Hochzeit kurz bevor. Doch Kunigunde wollte nicht. Denn sie hatte sich in den Küchenjungen verliebt und außerdem war Harribert ein rechter Säufer und Schläger.
Jede Braut hat vor der Hochzeit einen Wunsch frei, der ihr erfüllt werden muss. Kunigunde wünschte sich ein Treffen mit Harribert vor der Hochzeit (es war wohl nicht üblich, dass sich die Brautleute schon vorher trafen). Das Treffen sollte auf dem "Dicken Turm" stattfinden. Als Harribert reichlich betrunken oben ankam versuchte Kunigunde ihn zu überreden von der Hochzeit abzulassen. Daraufhin wurde der Grafensohn wütend und wollte Kunigunde schlagen, wobei er unglücklicherweise über die Zinnen des Turms fiel.
Nun hieß es, Kunigunde habe ihn geschubst. Natürlich forderte der Vater von Harribert Genugtuung. Entweder Krieg oder Kunigunde sollte sterben. Schließlich rang sich der Vater Kunigundes durch, lieber seine Tochter töten zu lassen, als einen Krieg zu riskieren. Doch es fand sich niemand der bereit war das schmutzige Geschäft zu erledigen. Denn wer einen Adligen tötet, muss selbst sterben. Also fesselte und knebelte man das Mädchen auf einen Stuhl im Burgturm. Dort mauerte man sie bei lebendigem Leib ein. So hatte niemand sie direkt getötet und keiner musste sterben.... zunächst!
In den nächsten Jahren gingen am Todestag von Kunigunde immer seltsame Dinge vor. Leute und Vieh verschwanden oder starben auf unerklärliche Weise. Die Leute in der Umgebung hatten so viel Angst, dass sie fortgingen. Was dem Graf natürlich nicht recht war.
In seiner Not fragte er einen Priester, was zu tun sei. Dieser riet ihm, er solle eine Kapelle über dem Grab Kunigundes bauen, um den Geist zu besänftigen. Er tat wie ihm geraten wurde.
Darum befindet sich heute in der 3. Etage des Turms eine abgemauerte Nische mit einem kleinen Altar. Mit der Fertigstellung der Kapelle verschwand der Spuk.
Ein paar Studenten aus Würzburg wollten wissen, was an dieser Geschichte dran ist und röntgen die Mauer, hinter der Kunigunde eingemauert worden sein soll. Das Röntgenbild zeigt eindeutig einen weiblichen Torso!!!
Wieder die Koffer gepackt und auf nach Bad Orb, mit Abstecher nach Nürnberg.
Tja und dann war ich kaum wieder in Bremen und schon wieder Kofferpacken für die Soester Fehde. Alle zwei Jahre feiert die Stadt Soest ihre Uabhängikeit, die sie sich während dem 5 jährigen Krieg gegen den Kölner Erzbischoff erstritten hatte. Obwohl man munkelt, dass die Soester nur deswegen gewonnen haben, weil dem Bischof das Geld ausging, sein Heer weiter zu bezahlen.
Auch dieses Event war ein weiteres Highlight meines Urlaubs! Auch das neue Kleid, das ich mir vor einem Jahr genäht habe, hatte an diesem Wochenende Premiere.
Heute schreiben wir den 4. August im Jahre des Herrn 2017 und das bedeutet, in zwei Tagen ist es vorbei mit der schönen Sommerpause. Dann fängt der ernst des Lebens wieder an ^___^.
So gern ich noch ein oder zwei Wochen mehr Urlaub hätte, aufs Theater freu` ich mich auch.
Das bedeutet, in ein paar Monaten geht's mit der Produktion des neuen Weihnachtsmärchesn los: Des Kaisers Nachtigall!